Katholische Kirche in Suhl - Zella-Mehlis - Oberhof - Schleusingen
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Wort zum Sonntag von unserem Pfarrer Otto Stöber in der Südthüringer Tageszeitung „Freies Wort“ vom Karsamstag, 3. April 2021 Der Sonntag, der 1. Tag der Woche Dankbar bin ich, dass unsere Gottesdienste auch in diesen schwierigen Monaten - mit dem nötigen Abstand und Hygienekonzept - gefeiert werden können. Besonders freue ich mich, wenn ich Kinder begrüßen darf. Erstaunt bin ich immer wieder, wie aufmerksam gerade sie mir zuhören. Die kleine Lena kam nach der Heiligen Messe mit ihrer Mutter auf mich zu und sagte zu: „Du sagst immer im Gebet: ‚Wir feiern den Sonntag, den ersten Tag der Woche, den Tag der Auferstehung Jesu Christi. Aber das stimmt nicht, denn in meinem Kalender beginnt die Woche mit dem Montag.‘“ Wer hat nun Recht? Vor einigen Tagen konnten wir ein historisches Jubiläum feiern. Am 3. März 321 hatte Kaiser Konstantin der Große an den römischen Präfekten Helpidius geschrieben: „Dass am ‚Tag der Sonne‘ (davon leitet sich das Wort „Sonntag“ ab), alle Gewerke in der Stadt zu ruhen haben!“ Das heißt: Vor 1.700 Jahren wurde vom Kaiser festgelegt, dass der Sonntag ein Ruhetag ist. Vielleicht fand Konstantin der Große das jüdische Konzept eines geregelten Ruhetages als sehr sinnvoll für sein großes römisches Reich. Die römische Zählweise benennt die Wochentage nach unseren Planeten. Das kann man in der englischen Sprache noch sehr gut erkennen: z.B. Montag = Monday nach dem Mond; Saturday = Samstag nach den Saturn. Eine Wochenend-Zivilisation, wie wir sie in unserer heutigen Gesellschaft kennen, kannten die Römer allerdings nicht. Die Vorstellung von einem für die meisten Menschen arbeitsfreien Tag oder Wochenende war ihnen lange fremd. Das zeigen sogar abschätzige Bemerkungen über den „Faulenzertag“ (lux ignava) der Juden. Erst die Christianisierung des Reiches änderte das. Viele Christen begingen den „dies dominica = Tag des Herrn“ seit dem 3. Jhd. n. Chr. als ihren persönlichen Ruhetag. Diese Praxis fand der Kaiser als sehr sinnvoll. Und er machte ihn im Jahre 321 für alle verbindlich. In zwei Sonderedikten bestimmte er den Sonntag zum „Tag für den Gottesdienst“, an dem Arbeit und Gerichtstätigkeit zu ruhen hatten. Im Judentum werden in der Schöpfungsgeschichte die Tage einfach durchgezählt. Mit dem 7. Tag, dem Sabbat (= Samstag) hatte Gott sein Werk vollendet. Im Alten Testament heißt es. „am 7. Tag ruhte Gott aus von seinem Werk, und er segnete den Sabbat“. Die ersten Christen kamen ja aus dem Judentum. Als die Frauen am Sonntag Morgen zum Grabe gehen, um den gekreuzigten Jesus zu beweinen, „erleben sie das leere Grab“. Und ein Engel berichtet ihnen von der Auferstehung Jesu. Diese Erinnerung feiern wir Christen mit dem Osterfest. So lag es nahe, dass der Sonntag zum wichtigsten Tag wurde. Ostern ist für mich auch ein Stück Gewissheit, dass es eine Kraft gibt, die den Tod überwindet. Diese Erfahrung hat das Leben der ersten Jünger verändert. Aus einer Schar Verängstigter erwuchsen die ersten christlichen Gemeinden. Heute kann dieses Fest in allen Ländern gefeiert werden. Und das macht - trotz Corona - für mich den Reiz von Ostern aus.
Frohe und gesegnete Ostern wünscht Ihnen Ihr Pfarrer Otto Stöber
Übrigens: Wussten Sie schon, dass die Osterzeit 10 Tage länger dauert als die 40tägige Fastenzeit? Nämlich 50 Tage bis Pfingsten. Daher kommt auch der Name Pfingsten, aus dem Griechischen PENTECOSTE, dem 50. Tag, wurde eingedeutscht das Wort PFINGSTEN. |
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